A simple child that lightly draws its breath,
And feels its life in every limb,
What should it know of death?

 

William Wordsworth

 

Wie bei den Landschaftsbildern versuche ich ein Gleichgewicht her zu stellen zwischen Künstlichkeit der Figuren und emotionaler Berührung. Man fühlt sich angezogen und wird doch auf Distanz gehalten.

Meine Avatare haben keine Vergangenheit, sie scheinen ewig jung zu sein und existieren doch nur für diesen Augenblick.

 

Gerhard Mantz

 

 

"No Place to Fall" ist der Titel eines Bildes von Gerhard Mantz.„Dies ist kein guter Ort, um zu fallen“ oder „Es gibt keinen Ort, wo man fallen kann bzw. sich fallen lassen kann“? Die Orte, die Gerhard Mantz erschreckend realistisch per Computersimulation in unsere Welt holt, sind unheimliche Dystopien (dys-topia, gr. kein guter Platz).

 

Eine meist nur scheinbar heile Welt von Villen und Palästen, in denen nackte Kinder und Jugendliche ohne die Aufsicht der Erwachsenen sich selbst ausgeliefert sind. Doch scheinen sie nicht unbedingt Angst zu haben vor der Feuersbrunst draußen oder dem toten Pferd auf dem Perserteppich.

 

Ist es eine makabere Ermahnung, dass wir unsere Kinder nicht so aufwachsen lassen sollten? Oder ist es eine befreiende Revolution der nächsten Generation, die uns kalte Schauer den Rücken hinunter jagt?

 

Welches sind die Gründe für diese Welt? Gibt es Hoffnung? Wohin geht die Reise und wer ist Herr dieser Welt? All diese Fragen, stellt Gerhard Mantz nicht als erster Künstler. Er erweitert allerdings den Blickwinkel enorm und beruft sich dabei auf kunsthistorische Vorbilder von Fra Angelico über Vermeer bis Balthus. Der Hyperrealismus der leider nicht hypothetischen Fragen ist unbequem. Man will gar nicht hinschauen; fühlt sich als Voyeur ertappt.

 

Till Richter, Till Richter Museum, Buggenhagen